Etwas zum nachdenken:

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass Sie gerne nur ein Mal Degu-Babys hätten?

Sie haben zwei hübsche Deguweibchen zuhause....

Ihre Weibchen haben zwar keinen Abstammungsnachweis und sind aus der Tierhandlung, aber das ist Ihnen nicht so wichtig ...

denn es sind ja trotzdem zwei wunderbare, tolle Tiere ... und

deshalb möchten Sie gerne einmal Babys haben.

Und es kann ja kein Problem sein, Degu-Babys zu haben.

Sie sind sich sicher, dass sie ganz leicht ein neues Zuhause für alle finden werden. Und Degus sind ja vollkommen problemlos. Die Babys werden von der Mutter gesäugt, spielen süß miteinander und schwuppdiwupp sind die 7 Wochen um und die Käufer stehen Schlange.

Denken Sie????

Aber Sie wissen leider überhaupt nichts über die Eltern, Großeltern und Ur-Großeltern Ihrer Degus, weil es keine Aufzeichnungen darüber gibt.
Vielleicht hatte die Uroma Diabetes ?
Vielleicht hatte der Uropa eine massive Zahnfehlstellung?
Vielleicht war die Oma überängstlich und panisch?
Vielleicht hatte der Vater einen Tumor?
Vielleicht hatte die Mutter Krebs?

Nun lassen Sie Ihre beiden Weibchen von einem Buben aus der Tierhandlung decken, dessen Vorfahren vielleicht auch etliche Krankheitsgene in sich tragen.
Können Sie sich nun vorstellen, welche Krankheiten die Babys haben könnten?

Und was soll aus dem Vater werden? Unkastrierte Böcke können Weibchen unmittelbar nach der Geburt wieder decken. Ihn einfach in einen Nebenkäfig zu sperren, ist kein Ersatz für eine Gemeinschaft. Auch er braucht min. einen Partner. Und wenn Sie ihn kastrieren lassen, ist er noch 6 Wochen lang zeugungsfähig.

Aber auch wenn Ihre Tiere nicht aus der Tierhandlung, sondern von einem verantwortungsvollen Züchter kommen, sollten Sie die Tiere nicht einfach so verpaaren, weil Degubabys doch so süß sind.

Vielleicht bekommen Ihre zwei Weibchen "nur" je 4 Babys und eines davon oder alle sind krank!
Sie haben vielleicht zu wenig Gewicht und sind zu schwach, um selbst bei der Mutter zu trinken.
Sie nehmen nicht richtig zu! Also müssen die Babys alle 2 Stunden mit der Pipette gefüttert werden, Tag und Nacht! Vielleicht alle 8 Kleinen!

Vielleicht haben Sie Glück und alle 8 Jungen sind Weibchen.
Vielleicht haben Sie aber auch Pech und es sind alles Buben!
Da wird es schwierig, neue Besitzer zu finden, denn leider wollen fast alle Interessenten Weibchen!

Vielleicht geht während der Trächtigkeit oder der Geburt alles gut.
Vielleicht aber auch nicht ...
Vielleicht gibt es Komplikationen. Vielleicht stirbt eines der Weibchen bei der Geburt, vielleicht bekommt es eine Infektion. Vielleicht müssen Sie mit den beiden Müttern und den Babys zum Tierarzt. Vielleicht bekommt der ganze Wurf Durchfall oder Augenentzündung.

Selbst bei erfahrenen Züchtern gibt es manchmal komplizierte Würfe mit hohen Tierarzt-Kosten.
Eine Geburt ist nicht immer schön anzusehen: Blut, Schleim, Nachgeburt, auch totgeborene Babys.

Schauen Sie Ihre beiden Lieblinge jetzt noch einmal ganz genau an und überlegen Sie wirklich gut, was Sie vorhaben ... oder hatten!
Wollen Sie wirklich dafür verantwortlich sein, wenn Ihren geliebten Weibchen etwas passiert, nur weil Sie unbedingt Degu-Babys wollten?

Aber es ist doch gut für ein Weibchen, einmal im Leben Junge zu haben ... ?
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NEIN, ist es NICHT!

Erkennen:

Meist lässt sich eine Trächtigkeit bei Deguweibchen nur sehr schwer erkennen (letzten 2-3 Wochen der Trächtigkeit).

• Das Weibchen nimmt an Gewicht zu
• Der Bauchumfang nimmst stark zu 
• Das Weibchen wird "Birnenförmig"
• Es sind evtl. Bewegungen im Bauch zu sehen/fühlen
• Die Zitzen werden sichtbar und Schwellen an

Tragzeit:

• 87-93 Tage, durchschnittlich 90 Tage

Umgang mit trächtigen Weibchen:

• Ein trächtiges Weibchen sollte nur sehr vorsichtig hoch genommen werden. Jeglichen Stress vermeiden!
• Trächtige Weibchen haben einen erhöhten Mineral-und Vitaminbedarf, deshalb sollte auf eine ausgewogene Kost geachtet werden.

• meist findet die Geburt Nachts oder in den frühen Morgenstunden statt.
• Das Weibchen zeigt davor ein unruhiges verhalten.
• Die Wehen im Bauch sind durch regelmäßiges einziehen der Flanken und darauf folgendes strecken/krümmen zu erkennen (manche Weibchen geben stöhnende schmerzlaute von sich).
• Das Weibchen sollte bei der Geburt nicht gestört werden, da es sonst die Geburt herauszögern könnte, was leider oft zu Komplikationen führt.

Ablauf einer Geburt:

• Das Weibchen zieht im sitzen die einzelnen Jungen vorsichtig mit den Zähnen heraus, dabei öffnet sie die Eihülle und beginnt sofort die kleinen trocken zu lecken.
• Auch die Nachgeburt wird dann gleich gefressen.
• Die bereits trockenen Babys überlässt das Weibchen sich selbst oder den anderen Gruppenmitgliedern (Tanten) und kömmert sich weiter um die Geburt.
• Ein Wurf beträgt meist 3-6 Jungtiere
• ACHTUNG! Das Weibchen ist nach der Geburt sofort wieder Aufnahme fähig.

• Die kleinen kommen voll entwickelt (mit Fell und offenen Augen) auf die Welt.
• Das Geburtsgewicht liegt bei Ca. 10-20g je nach Wurfgröße.
• Deguweibchen besitzen 8 Zitzen.
• Sie werden 5 Wochen gesäugt.
• Schon kurz nach der Geburt erkunden die Babys ihre Nestumgebung und wuseln herum.
• Die Jungtiere knabbern bereits nach der Geburt am Heu.
• Bereits nach dem 5. Tag spingen, Spielen und toben sie herum und erkunden alles.
• Ab der 2. Woche nehmen sie nicht nur Milch und Heu zu sich, sondern auch schon andere feste Nahrung (Blätter, Blüten, Haferflocken).
• Der Übergang von der Muttermilch zu fester Nahrung ist fließend.
• Mir ca. ( Wochen haben sie ihren Fellwechsel vom "Babyfell" zum "Erwachsenenfell".

Gewichts Tabelle:

Angaben können je nach Größe der Eltentiere, Jungtiere und der Wurfgröße variieren.