Verletzungen
Schwanzabriss
Da die Haut des Schwanzes sehr dünn ist, reißt sie schon bei geringem Zug ab, und übrig bleibt nur noch ein leicht blutiger Knorpel Rest.
Glücklicherweise trocknet dieser meinst von selbst ein und fällt nach einiger Zeit ohne Komplikationen ab.
Annähen des abgefallenen Schwanzstückes ist nicht möglich!
Auch ein OP um den Knorpel Rest zu entfernen ist unnötig!
Oft wird behauptet, es gebe eine "Soll-Bruchstelle" am Schwanz dem ist nicht so: Wo die Haut beim Zug einreißt, ist nicht vorhersehbar.
Den Tierarzt sollten sie erst aufsuchen, wenn der Stupf dick, eiterig oder direkt an der Schwanz Wurzel endet.
Ein Degu mit verkürztem Schwanz wird beim Klettern und Springen keinerlei Probleme damit haben sie auszubalancieren.
Was tun bei einem Schwanzabriss?
- nicht besonders schlimm
- anfangs schwer für die Balance zu finden
- kann gut ohne kompletten Schwanz leben
- einstreu durch Küchenrolle ersetzen (dient dazu, dass kein schmutz an die offene Wunde gelangt).
- zwei bis drei Mal täglich desinfizieren (zb. mit Octenisept, PolySpray etc. gibt es in der Apotheke oder beim Tierarzt).
- tägliche Kontrolle ob eine negative Veränderung zu sehen ist, wenn ja bitte den Tierarzt kontaktieren.
Penisvorfall
Diagnose
-Penis kann nicht vollständig in der Vorhaut zurückgezogen werden
-häufiges lecken am Penis
-später auch Apathie und Futterverweigerung möglich, sowie auch andere Verhaltensauffälligkeiten.
Ursache
-Entstehung oft nach Operationen an den ableitenden Organen und Kastrationen
-Entstehung durch häufige Deck- Besteigungsversuche und dem dabei entstehendem Haarring, der ein In-die-Vorhaut-Einziehen des Gliedes verhindert.
-Entstehung durch häufiges Lecken z.B. aufgrund von Haarringen, Verletzungen, Selbstbefriedigung und der damit einhergehende Schwellung, Krustenentstehung und sonstigen Gewebeveränderungen.
Therapie
-der Penis muss so schnell wie möglich zurück in die Vorhaut geschoben werden.
-zuvor muss unbedingt gründlich geprüft werden, ob der Penis vollständig frei von Fellhärchen(=Penisring) und anderen Fremdkörpern ist (dazu muss man die Vorhaut komplett zurückziehen und den Penis mit der Hand bis zum Ende raus schieben).
-zuerst versucht man den Penis ohne Hilfsmittel und Vorarbeit zurück in die Vorhaut zu schieben und hält anschließend mit sanften Druck mindestens 1 Minute lang die Vorhaut mit den Fingern über dem Penis gezogen. Erst wenn der Penis beim und nach dem loslassen in der Vorhaut bleibt, ist die Behandlung abgeschlossen.
-schlägt hier der erste versuch fehl, kann man mit Hilfsmitteln (Olivenöl/Kokosöl) zur Hilfe nehmen.
-ist der Penis wirklich frei von Härchen , bleibt jedoch trotz zwei nach oberer Anweisung durchgeführten Versuche nicht in der Vorhaut, so ist die Schwellung wohl zu groß - sie muss zuerst beseitigt werden.
-dies geschieht, in dem man lauwarmes Wasser mit viel Zucker in einer Spritze vermischt und auf das Glied langsam nach und nach laufen lässt und das ca. 5 Minuten lang (Ohne Nadel natürlich !)
-anschließend versucht man erneut den Penis mit Hilfe von Olivenöl/Kokosöl in die Vorhaut zurückschieben und hält anschließend wieder mit sanften Druck mindestens 1 Minute lang die Vorhaut mit den Fingern über dem Penis gezogen
-gelingt es auch auf diesem Weg nicht, den Penisvorfall zu beseitigen, muss der Tierarzt aufgesucht werden, der dies tut.
Wichtig
-wird der Penisvorfall nicht richtig oder gar nicht behandel, kann das Gewebe austrocknen oder vom Bock aufgrund von Schmerzen, Taubheitsgefühl oder häufiges lecken verletzt werden oder durch Fremdeinwirkung wie raue Flächen oder Partnertiere.
-im schlimmsten Fall kann der Penis absterben
-Sandbäder müssen beim erkrankten Bock entfernt werden.
-es ist davon abzuraten, die Vorhaut ein stück weit zuzunähen, es sei denn der Penis wird vom Degu angeknabbert, zudem kann es so möglicherweise zu weiteren Entzündungen kommen.
Vorbeugen
-regelmäßige, tägliche Peniskontrolle (dazu muss der Bock nicht extra eingefangen werden!)
-auf friedliche, ausgeglichene Gruppenkonstellation achten
-kieselsäurereiche Futtermittel wie v.a. Gras und Kräuter um das Bindegewebe zu stärken.
in bearbeitung!
Augenverletzungen
Verletzung durch einspießende Fremdkörper (Heuhalme) oder Bissverletzungen durch andere Degus können auch zu einer Trübung der Hornhaut führen. In der Regel ist hierbei nur das verletzte Auge betroffen.
Augenverletzungen sind sehr schmerzhaft und müssen umgehend behandelt werden.