Haltung

Degus sind richtige "Ausbruchskönige" und sehr lauffreudig, deshalb sollte die Behausung entsprechend ausbruchssicher und mit einer großen Lauffläche ausgestattet sein.

Doch auch der größte und ausbruchsicherste Käfig hilft nichts, wenn er nicht Degu-gerecht eingerichtet ist.

Im Verhalten und Ansprüche an ihre Umgebung sind als Haustiere gehaltene Degus ihren wild lebenden Artgenossen noch sehr ähnlich. Die kleinen Nager benötigen viel Raum, um ihren großen Bewegungsdrang täglich ausleben zu können.

In Freier Wildbahn legen Degus auf der Futtersuche täglich bis zu 5 km zurück. Dabei graben sie auf der Such nach Wurzeln und Samen im Sand, klettern an kleinen Felsen hoch um Kräuter zu fressen oder eben auf Bäume & Sträucher um an junge Blätter & Blüten zu gelangen. 

Aus diesem Grund benötigen Degus ein sehr großes und abwechslungsreich gestaltetes Gehege. 

Zu" kleine" und zu "langweilige" Käfigen können zu massiven Verhaltensproblemen wie z. B. "gitternagen" führen. Wenn die Tiere ihren Bewegungsdrang nicht ausleben können, kann es auch zu schweren Streitigkeiten in der Gruppe kommen. 

Käfiggröße 

Leider werden im Handel oft deutlich zu kleine Käfiggrößen für Degus empfohlen.

Was die meisten Zoo-& Heimtiergeschäfte  als artgerechte Haltungskäfige empfehlen und Verkaufen wollen, eignet sich meist nur als Notfall- oder Vergesellschaftungsunterkünfte. 

 

Da sich erfahrene Züchter und Halter seit Jahren intensiv mit der Haltung von Degus beschäftigen und viel an Missständen, Haltungsfehler und deren Folgen mit bekommen haben,  wurde ein sogenannter Haltungsstandard festgelegt:

  • 0,5m²Grundfläche pro tier
  • Für 2-3 Degus sind die Mindestmaße L:120 x B:80 x H: 100 cm 

 

 

Aus diesen Erkentnissen lässt sich der Entschluss ziehen, dass die Grundfläche/Lauffläche des Deguheims eine sehr viel größere Rolle spielt als dessen Höhe.

Es ist jedoch versändlich, dass diese Tatsache in der heutigen Heimtierhaltung aus Platzgründen - unserer Wohnungen sind nun mal relativ klein- nur begrenzt berücksichtigt werden kann.

Meiner Erfahrung nach gewöhnen sich Degus recht gut daran, ihr Revier auch in die Höhe (mit Hilfe von Volletagen) voll auszunutzen, und bei regelmäßigem Freilauf und einem artgerechten Laufrad fehlt es ihnen nicht an ausreichender Bewegung.

 

Beispiel:

  • H:180 x B:80 x T:50 cm mit 3 Volletagen = Lauffläche von 1,6m²(geeignet für 3-4 Degus)

 

Behausungsarten

Foto dient nur als Beispiel
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Nager-Terrarien, gibt es in verschiedenen Ausführungen z.B. Glas und/oder Holz(OSB, Siebdrickplatten).

Sie eignen sich sehr gut, wenn ein guter Luftaustausch garantiert ist und die Größe passt.

 

 

 Terrarien sollten unbedingt im Schiebescheibenbereich mit einem entsprechend dicken Alublech geschützt werden.

In den meisten Terrarien sind die Führungsschienen aus Plastik, werden diese angeknabbert besteht die Gefahr, dass die Scheiben heraus fallen.

 

Foto dient nur als Beispiel
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Aquarien, umgebaute Aquarien in entsprechender Größe bieten auch ein adäquates Heim.

Auf Aquarien kann man z.B. einen Tollen und großen Holzaufbau anbringen. 

Foto dient nur als Beispiel
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Nager-Volieren, sind bestens geeignet. Sie werden aus Metall und Holz angeboten. Die Holzvolieren sollten an den kanten mit Aluleisten geschützt werden, damit sie ausbruchssicher bleiben.  Zusätzlich sollten bei umgebauten "Vogelvolieren" Volletagen verbaut werden.

 

Wichtig!

Gitter sollte 1x1cm Maschenweite nicht überschreiten.  

 

 

 

Foto dient nur als Beispiel
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Eigenbauten aus Holz, sind richtig gut geeignet. Wenn alle Holzwände plan sind, haben Deguzähne keine Angriffsfläche.

Ecke und Kanten müssen mit Metallschienen gesichert werden.
Notfalls kann man die Wände auch mit Volierendraht tackern.

 

 

Wichtig!

 

Gitter sollte 1x1cm Maschenweite nicht überschreiten.

Ungeeignet!

 

Nicht geeignet sind hierfür sog. Nagerkäfige die es in Zoofachmärkten zu kaufen gibt. Erstens sind die Käfige einfach viel zu klein und zweites bestehen sie meistens aus Plastik und das kann für Degus Tödlich enden.

Der richtige Standort

Geeignet

  • Degus lieben die direkte Sonne. Sie genießen es sich in den wärmen Sonnenstrahlen zu räkeln und zu strecken. Deshalb können sie den Käfig ruhig an einem leicht Sonnigen Platz stellen.  Allerdings sollte er NIE Komplett in die pralle Sonnen gestellt werden, da die Tiere sonst einen Hitzschlag erleiden können.
  • lebhafte Orte wie z.B. Wohnzimmer sind super geeignet für Degus da sie gerne ihre Umgebung beobachten.

Ungeeignet

  • stickige und feuchte Räume oder Zimmer in denen geraucht wird
  •  man sollte den Standort so wählen, dass er leicht zu erreichen ist und die Degus nicht in Vergessenheit geraten.
  • wie auch andere Tier mögen Degus keine Laute Musik und viel Trubel.
  • nicht direkt an der Heizung
  • Degus reagieren stark auf Zugluft

Einstreu

Hanfstreu
Hanfstreu

Es gibt inzwischen sehr viel verschiedene Einstreu Sorten zu Kaufen

 

geeignet 

  • Sägespäne,
  • Buchenholzgranulat
  • Hanfstreu
  • Hanfmatten
  • Leinensteu
  • Erde 
  • Baumwollstreu (kann bei Männchen zu Penisvorfällen führen!)

ungeeigent

  • Blumenerde
  • Pellet
  • Katzenstreu
  • Zeitungsschnipsel

 

 

Da Degus gerne im Einstreu graben, solle die Einstreuhöhe min. 10cm betragen. Degu-gerechter ist eine Einstreuschicht von 30-40cm vermischt mit Heu und Stroh, damit die Degus ganz wie in der Natur unterirdische Gänge graben können. Heu & Stroh ist deshalb so wichtig, damit die Gänge nicht einstürzen.

 

Ich selbst nehme eine Kombination aus Hanfmatten, Hanfstreu, Heu und Stroh. Da es  sehr saugfähig, staub- und Geruchsarm ist. Das Heu und Stroh ist zusätzlich wärmeisolierend und wird gerne als Nestbau material genutzt. 

 

 

 


Nestbau Materialien

Materialien zum Nestbau

 

geeignet

  • Heu
  • Stroh
  • Taschentücher
  • Toilettenpapier
  • Zeitungspapier
  • Holzwolle

ungeeignet

  • Hamsterwatte
  • Stoffreste

 


Sommer Außenhaltung

An Käfig und an den Einrichtungsgegenständen ändert sich nichts.
Nur, dass der Käfig bei entsprechenden Temperaturen rausgestellt wird, bzw. die Degus ein eigenes Außengehege bekommen. Das Außengehege muss ebenfalls ausbruchsicher sein und die Degus müssen schon dementsprechend handzahm sein um sie nach draußen zu tragen. Das Außengehege kann individuell gestaltet werden.
Sobald die Temperaturen im Frühling steigen und etwa 15 Grad erreicht haben kann man die Degus tagsüber nach draußen setzen. Das Gehege sollte vor Zugluft und direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein. Bitte dran denke, das die Sonne wandert.
Dennoch kann man das Gehege so stellen, das ein kleiner Teil mit Sonne bestrahlt wird. Schnell sieht man wie sich die Degus in der Sonne ahlen. Wenn die Temperaturen noch nicht konstant sind sollte man Wohnungsdegus sobald es zum Abend kühler wird wieder ins Haus holen. Im Sommer kann man sie dann auch bei entprechenden Temperaturen Nachts im Gehege lassen.